FilmTipp

Von unserer Kollegin Christine Hörfarter von der Mediathek St. Johann in Tirol.

Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott

(2010, Andreas Prochaska)

Diese Filmempfehlung verspricht kurzlebige und höchst amüsante 90 Minuten Filmvergnügen. Der Regisseur ist Andreas Prochaska, der erstmals mit den beiden Horrorfilmteilen „In drei Tagen bist du tot“ (2006 und 2008) auf sich aufmerksam machte und dessen Karriere ich seit damals gespannt und begeistert mitverfolge. Mit „Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott wechselt er nun das Genre und zeigt, dass er auch im Komödienfach ein verdammt gutes Händchen beweist.

Bereits die Ausgangssituation der beiden großartigen Antihelden Horst (Andreas Kiendl) und Toni (Michael Ostrowski) ist sehr verzwickt. Die zwei Grazer Lebenskünstler schlagen sich mit einem nicht wirklich erfolgreichen Limousinenservice durchs Leben. Um ihren Unterhalt ein wenig aufzubessern, beziehen sie zudem die Pension der seit längerem verstorbenen Großmutter. Turbulenzen sind allerdings im Anmarsch, als ein Lokalpolitiker samt Fotograf seinen Besuch anmeldet, um der Oma persönlich zum 90. Geburtstag zu gratulieren. In ihrer großen Verzweiflung, muss schnell eine Lösung gefunden werden und so kommt es dazu, dass Horst und Toni eine Oma im Rollstuhl aus dem Krankenhaus „klauen“, nichtwissend, dass es sich dabei um die Kammerschauspielerin Elfriede Ott handelt. Ab diesem Moment, so kann man sich denken, brechen natürlich aberwitzige, schräge und herrlich blöde Verstrickungen und Katastrophen auf die beiden Protagonisten herein.

Ein Film also, der die Lachmuskeln wunderbar stimuliert, auch Dank der tollen Darsteller, die ihre skurril liebenswerten Figuren bestens verkörpern. Auch der Handlungsverlauf ist schmissig, rasant und temporeich, ohne jemals Längen aufzuweisen. Die Situationen, in die sich die Figuren manövrieren sind wirklich schräg und abstrus lustig. Lieber Andreas Prochaska: Danke für diese Komödie und ja: ich will mehr davon!